7. Prozesstag „Lasermann“ (23.01.2018)

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Am 23. Januar 2018 fand der siebte Verhandlungstag gegen John Ausonius, den sogenannten „Lasermann“ vor dem Frankfurter Landesgericht statt. Es wurden keine Zeugen gehört, sondern ein Zeitungsartikel verlesen und einige Beweisanträge abgearbeitet. Dabei wurde auch auf den Lebenslauf der ermordeten Blanka Zmigrod eingegangen.

Zunächst wurde ein Artikel der Berliner Zeitung verlesen ( https://www.berliner-zeitung.de/gespraech-mit-dem–laser-mann–john-ausonius–ich-sehe-mich-heute-nicht-als-einen-moerder–773144 ). Die Verteidigung von Ausonius hatte zunächst Widerspruch gegen die Verlesung eingelegt, dieser wurde aber als unbegründet zurückgewiesen. Unter anderem wurde gesagt, die Aussage, dass Ausonius als Student in der Universität geschlafen habe sei falsch. Vielmehr habe er bei einer Studentenverbindung, einem Korps, geschlafen. Die Staatsanwaltschaft hatte in der letzten Sitzung beantragt den Artikel verlesen zu lassen.
Anschließend wurden auf Antrag der Verteidigung verschiedene Vermerke und Auszüge aus Wikipedia-Artikeln verlesen in denen es um die Frage ging, ob die beim Mord verwendete Patrone ein Vollmantel- oder ein Hohlspitzgeschoss gewesen sei. Die damals befrage Firma ging zunächst von einem Vollmantelgeschoss aus. Der Geschäftsführer der Firma konnte dazu nicht erneut befragt werden, da er nach Frankreich verzogen ist und sein Wohnsitz dort nicht ermittelt werden konnte.
Die Staatsanwaltschaft hatte allerdings einer anderen Firma erneut Bilder der Hülse und des Geschosses zukommen lassen. Diese kam zu dem Ergebnis, dass es sich dabei eindeutig um ein Hohlspitzgeschoss handeln müsse.
Weiter wurden Vermerke zu einer Spur verlesen, bei der 1992 ein Mann in Frankfurt nach einem anonymen Hinweis bei der Polizei verhaftet wurde. Bei einer Hausdurchsuchung wurde unter anderem ein Trommelrevolver gefunden. Dieser hatte aber ein anderes Kaliber als die Tatwaffe.

Anschließend wurde ein Vermerk verlesen, in dem es um den Lebenslauf von Blanka Zmigrod ging. Dabei wurde sowohl ihre Gefangenschaft in deutschen Konzentrationslagern während des zweiten Weltkriegs als auch ihre Emigration nach Israel und anschließend nach Deutschland thematisiert. Auch die Aussage des Steuerberaters von Blanka Zmigrod wurde verlesen. Dieser äußerte damals das Bauchgefühl, die Täter seien im „alten jüdischen Spielermillieu“ zu suchen. Weitere Angaben außer seinem Bauchgefühl konnte er dazu allerdings nicht machen, so dass anzunehmen ist, dass diese Aussage nur aufgrund von Stereotypen getätigt wurde.

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